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Euer Putin-Hass ist destruktiv!

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Es gibt tausend Gründe, den viel zu mächtigen Kremlchef Wladimir Putin nicht zu mögen. Wie ein alternder Sowjetführer klammert sich der 60-Jährige an die Macht, die er momentan durch eine unheilvolle Portion Patriotismus abzusichern versucht. Russlands großer Zampano bezahlt einen fürchterlich mächtigen Propaganda-Apparat, der die Bevölkerung mit häufig manipulierten und meist einseitigen Informationen bei der Stange halten soll. Derweil fehlt es ihm in seinem Kontrollstaat an kreativen Ideen, wie man die schwächelnde Rohstoff-Wirtschaft zu ordentlichen Wachstumsraten führen kann. Statt Liberalismus regiert Protektionismus, was Putins Russland früher oder später zugrunde richten wird.

Ja, Putin ist im Moment so ziemlich das schlechteste, was Russland passieren kann: Einpolternder Kraftprotz mit Schlüssel zum weltweit zweitgrößten Atomwaffen-Arsenal, der sich seine Wirkung in der Weltpolitik nicht mehr schert, Terror in der Ukraine schürt und sein eigenes Land mit harter Knute regiert. Was der „Störfaktor Putin“ für die Wirtschaft seines Riesenreichs bedeutet, lässt sich in der Print-Ausgabe der WirtschaftsWoche und auf dem iPad gründlich nachlesen.

Hass auf Putin ist dennoch destruktiv – erst Recht, wenn er aus dem Westen kommt. Die Russen sind viel zu stolz als dass sie auf die fortwährend Verteufelung ihres Präsidenten großen Wert legen würden. Unter dem Zutun der aktuellen Propaganda ist das Gegenteil der Fall: Mit den medialen Fronten, die Politik und Medien im Westen gegen den Beelzebub im Kreml aufbauen, treibt man das russische Volk eher zur Unterstützung des sonst nicht immer hochgelobten Präsidenten.

Es ist Teil des Selbstverständnisses von Medien und Politik in Deutschland, auch scharfe Kritik an Sachverhalten zu äußern. Wenn sie gut begründet ist. Aber es wird auch mit großem missionarischen Eifer nicht gelingen, aus Wladimir Putin einen lupenreinen Demokraten zu machen. Die Russen haben ihn gewählt und vermutlich würden sie ihn wieder wählen – selbst, wenn ein Urnengang mal frei und fair ablaufen würde. Der Westen wird noch ein paar Jahre mit Putin auskommen müssen. Und es spricht viel dafür, dass die Russen ihn wieder wählen würden. Eine Isolation der „Diktatur“ wie jene von Nordkorea oder Syrien hilft da nicht weiter. In der Weltpolitik wird man Putin auch in Zukunft brauchen, um Konflikte zu lösen. Insofern tut es Not, einen pragmatischen Umgang mit diesem Mann zu entwickeln.


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